Golanhöhen
Die Golanhöhen, ein wenig besiedelter, bergiger Landstrich auf dem früheren Staatsgebiet Syriens, wurden erstmals im Sechstagekrieg 1967 von Israel besetzt und werden seit 1981 als nördlicher Unterbezirk verwaltet. Bis heute bildet das aus israelischer Sicht historisch bedeutungsvolle Gebiet das größte Hindernis für Friedensverhandlungen zwischen den beiden Ländern.
Skigebiet und Wanderurlaub
Das Hochplateau aus Vulkangestein zwischen Damaskus und dem See Genezareth befindet sich überwiegend in einer Höhe von mehr als 1000 Metern über dem Meeresspiegel und erstreckt sich in einer Breite von 25 Kilometern über eine Länge von etwa 60 Kilometern. In der Nähe des höchsten Berges, des Hermon mit 2814 Metern, befindet sich das einzige Skigebiet Israels. In der reizvollen Landschaft wechseln sich Vulkankrater mit Basaltfelsen und Gebirgsbächen ab, besonders im Sommer bietet sich die Region wegen ihres trockenen Klimas mit kühlen Abenden als angenehme Alternative zu den feucht-heißen Regionen des Landesinneren an.
Ganzjährig zieht das Gebiet Wanderer, Naturliebhaber und historisch Interessierte an, auf gekennzeichneten Wanderpfaden lassen sich vor allem im Frühling einmalige Ausblicke auf die farbenprächtig blühenden Vegetationen in allen Ebenen genießen. Bei Familienurlaubern sind die Pferde- und Rinderfarmen mit ihrem typischen Cowboy-Flair sehr beliebt, außerdem werden in vielen Obstplantagen Himbeeren, Erdbeeren und andere Früchte zum Selbstpflücken angeboten. In einigen Felsnischen bieten sich seltene Naturschauspiele, so kann es Besuchern zum Beispiel gelingen, Adler beim Brüten zu beobachten.
Festung Gamla
In den Golanhöhen finden sich interessante Zeugnisse aus allen Epochen seit der Frühgeschichte, die ältesten in einer Ansiedlung aus der Kalksteinzeit und an über 4000 Jahre alten Dolmenfeldern. Bei Rag’um al Hiri befindet sich ein etwa fünftausend Jahre altes Megalithmonument, das wahrscheinlich als Grabanlage errichtet wurde oder rituellen Zwecken diente. Zu den wichtigsten Überresten der Antike, die zu einem Symbol der jüdischen Seele geworden sind, zählt die ehemalige Festung Gamla, in der die Juden von 66 bis 73 nach Christus römischen Angriffen mutig trotzten. Jüdische Zeloten zettelten hier aus Wut gegen römische Repressionen einen Aufstand an, den die Besetzer nur mit langwieriger Belagerung und höchsten Verlusten niederschlagen konnten. Als schließlich ein römischer Sieg nicht mehr zu verhindern war, stürzten sich die Juden mitsamt Frauen und Kindern lieber zu Tausenden in die Schluchten, statt den Feinden in die Hände zu fallen. Die noch heute eindrucksvolle Ruinenstadt lässt bei einer Besichtigung ihre einstige Bedeutung erahnen und führt dem Besucher vor Augen, welcher Symbolcharakter diesem Ort im anhaltenden Streit um die Golanhöhen zukommt.