Geschichte Israels
Nur zwei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs beschloss die UNO Westpalästina in einen jüdischen und einen arabisch-palästinensischen Staat zu teilen. Dies entsprach dem Wunsch der durch den Holocaust stark reduzierten jüdischen Bevölkerung, die sich schon seit langem nach einem eigenen Staat sehnten. Zudem sollte das Gebiet um Jerusalem internationalisiert werden. Obwohl dieser Beschluss auf Seiten der arabischen Bevölkerung auf heftigsten Widerstand stieß, wurde schließlich am 14. Mai 1948 der Staat Israel unter Führung von Ben Gurion ausgerufen. Dies führte unverzüglich zu einer Kriegserklärung seitens der arabischen Länder Irak, Syrien, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon und Ägypten. Sie sprachen dem neugegründeten Staat die Autonomie ab. Die als „Israelischer Unabhängigkeitskrieg“ in die Geschichte eingegangene Auseinandersetzung sollte bis Juli 1949 andauern und führte zu großen Verlusten auf beiden Seiten. Israel ging letztlich als Sieger hervor und fügte seinem Territorium Westjerusalem, das nördliche Negev, das westliche Galiläa und weitere Gebiete hinzu. Die besiegte arabische Bevölkerung floh oder wurde gewaltsam vertrieben. Ihre Dörfer wurden von den Juden dem Erdboden gleichgemacht.
Die Jordanier waren im Kampf um Jerusalem überaus erfolgreich und nahmen den Osten der Stadt ein. Sie zerstörten umgehend die jüdischen Viertel. In der zweiten Hälfte des Jahres 1949 kam es schließlich zu einem Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und den arabischen Staaten. Irak bildete hierbei eine Ausnahme und weigerte sich das Abkommen einzuhalten. Das im Teilungsplan der UNO vorgesehene palästinensische Gebiet Westjordanland, zu dem auch Ostjerusalem zählt, wurde nun von Jordanien und der Gazastreifen von Ägypten verwaltet. Mit der Verabschiedung des „Rückkehrgesetzes von Knesset“ im Jahre 1950, kam es in Israel zu einer massiven Immigrationswelle von Juden aus allen Ecken der Welt.
Das Jahr 1956 sah mit der „Suez-Krise“ eine weitere kriegerische Auseinandersetzung. Ägypten hatte den Suezkanal für sich beansprucht und untersagte israelischen Schiffen die Durchfahrt. Es gelang Israel mit Hilfe der Franzosen und Briten den Kanal zurückzuerobern. Die Sowjetunion drohte mit einer Unterstützung Ägyptens und die USA zog es vor zu beschwichtigen anstatt sich auf die Seite der europäischen Allianz zu schlagen. Ab 1957 wurde der Kanal wieder für die internationale Schifffahrt zugänglich.
1974 wurde die PLO als legitime Vertretung der Palästinenser unter Führung Jassir Arafats gegründet. 1977 erfolgte die Gründung des palästinensischen Staats. Nur zwei Jahre später erkannte Ägypten als erstes arabisches Land Israel als eigenen Staat an. In den achtziger Jahren verschärfte sich der Konflikt zwischen Palästinensern und Juden erneut. Bis 1993 kam es zu mehreren Selbstmordattentaten von Palästinensern. Bei den anschließenden Friedensverhandlungen akzeptierte Israel die Selbstverwaltung des Gazastreifens und des Westjordanlands.
1995 schlossen Arafat und der israelische Premierminister Rabin ein Abkommen bezüglich des Ausbaus der palästinensischen Selbstverwaltung. Beide wurden dafür mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Rabin fiel wenig später einem Attentat zum Opfer. In den Folgejahren kam es erneut zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen beiden Parteien. Mehrere Schlichtungsversuche scheiterten, da keine Partei bereit war Zugeständnisse zu machen. Die letzte kriegerische Auseinandersetzung erfolgte im Jahr 2009. Am Ende hatten israelische Truppen große Teile des Gazastreifens komplett zerstört.