Caesarea
Caesarea liegt an der Nordküste Israels am Mittelmeer. Herodes der Große baute die vorhandene phönizische Kleinstadt zum Seehafen aus und entwickelte die Ansiedlung, dass sie den Ansprüchen des Kaisers genügte: zu Ehren des Kaisers Augustus wurde sie Caesarea genannt. Caesarea gewann schnell an Bedeutung. Römische Verwaltung und Militärstützpunkte wurden hier untergebracht (von hier aus wurden 66-70 n. Chr. Legionäre nach Massada und Jerusalem geschickt). Caesarea war der Mittelpunkt der römischen Provinz Judäa. Wichtige Prokuratoren waren Pontius Pilatus, unter dem Jesus gekreuzigt wurde, sowie Felix, dern den Apostel Paulus 2 Jahre in Caesarea gefangen hielt.
Geschichte von Caesarea
Hier löste Paulus auch das Apostelkonzil aus, nachdem er den Centurio Cornelius als ersten Nichtjuden taufte. Vespasian (der den jüdischen Aufstand zusammen mit seinem Sohn niederschlug) wurde hier 69 n. Chr. zum Kaiser gekrönt, fortan hieß die Stadt Colonia Prima Flavia Augusta Caesarea. Die Stadt wurde römische Kolonie. Bischofssitz wurde Caesarea Ende des 2. Jahrhunderts. 640 n. Chr. wurde die Stadt von den Arabern erobert, der Seehafen verlor an Bedeutung. Die Kreuzfahrer nahmen Caesarea 1101 ein und bauten den Hafen wieder aus. 1187 von Saladin erobert, kam die Stadt bereits 1218 wieder an die Kreuzfahrer zurück. Doch erst unter Ludwig IX. wurde 1252 mit der Befestigung (Mauer) begonnen. Im Jahr 1265 eroberten Mamelucken Baibars die Stadt und zerstörten sie. Immer wieder kam es zu Ansiedlungen. Unter den Türken wurden bosnische Moslems angesiedelt (1884). Im Jahr 1940 wurde das Kibbuz Sedot Yam nahe der Ruinenstätte gegründet.
Sedot Yam
Südlich der Kreuzritterstadt liegt dieser im Jahr 1940 gegründete Fischer-Kibbuz. Unter Touristen bekannter ist eher das zum Kibbuz gehörende Ferienzentrum Kayit Veshayit. Hier können die Produktionsstätten besichtigt werden, außerdem wird günstiges Mittagessen angeboten.
Aquädukt (Herodianische Stadt)
Aus herodianischer Zeit findet man, ganz im Norden des antiken Geländes, ein Aquädukt, das das Wasser von einer 12 km von Caesarea entfernten Quelle in die Stadt transportiert.
Römisches Theater (Herodianische Stadt)
In diesem befindet sich ein Steinquader mit der Namensinschrift von Pontius Pilatus. Eine Besonderheit des Theaters ist, dass man von den Sitzreihen aus einen direkten Blick auf das Meer hat. Früher fanden hier Tier- und Gladiatorenkämpfe statt. Heute werden im Juli und August Musik- und Theatervorführungen gegeben. Hippodrom (Herodiansiche Stadt). Hier haben Pferde- und Wagenrennen stattgefunden. Ca. 20 000 Menschen fanden in dem 320 langen und 80 m breiten Hippodrom Platz.
Byzantinische Geschäftsstraße
Dieses byzantinische Forum zeigt Statuen aus dem 2. Jh. n. Chr. Der Komplex wurde unter Flavius Strategius errichtet.
Kreuzfahrerstadt
Besondere Erwähnung findet in dieser wesentlich kleineren Bebauung als das ehemalige römische Caesarea, die Kreuzritterkathedrale St. Paulus. In dieser war der Heilige Gral (der Abendmahlskelch, welchen Jesus bei seiner letzten Abendmahlsfeier benutzt haben soll), aufbewahrt worden. Später wurde der Kelch nach Europa (Genua) gebracht und festgestellt, dass es sich um eine römische Glasschüssel handelt. die Mauern der Kreuzfahrerstadt sind fast alle erhalten bzw. erneuert worden. In der Kreuzfahrerstadt finden sich außerdem noch die Reste eines antiken Kanalsystems sowie die Reste vom herodianischen Augustustempel (im Innern des Festungsbereichs). In der Kreuzritterstadt befinden sich heute viele Restaurants und kleine, niedliche Läden.