Essen und Trinken – Küche in Israel
Kaschrut
Als typisches Einwanderungsland verfügt Israel nicht über eine landestypische Küche, sondern über unterschiedliche Kochtraditionen der verschiedenen Einwanderergruppen. Einheitlich ist allen Traditionen jedoch das Einhalten der Kaschrut. Für Touristen in Israel auffällig sind die strikte Trennung zwischen Milch und Fleisch sowie der Verzicht auf Schweinefleisch. Ebenfalls verboten sind Meeresfrüchte und Fische ohne Schuppen.
Die meisten jüdischen Hotels halten die Bestimmungen hinsichtlich der Kaschrut ein. Das Einhalten der Speisegesetze reicht allerdings nicht aus, um vom Rabbinat ein Kaschrut-Zertifikat zuerkannt zu bekommen. Dieses scheitert häufig daran, dass Hotels die Schabbat-Bestimmungen nicht streng genug einhalten. Wenn Touristen in einem jüdisch geführten Hotel in Israel übernachten und essen, bekommen sie ebenfalls koscheres Essen serviert. Natürlich hindert niemand nichtjüdische oder die Speisegesetze nicht befolgende jüdische Touristen daran, direkt nach einer Fleischmahlzeit Schokolade zu essen, das jüdisch geführte Hotel serviert diese jedoch nicht. Christliche Pilgerherbergen oder von Christen beziehungsweise von Arabern geführte Hotels in Israel halten die jüdischen Speisegesetze nicht ein, lediglich Schweinefleisch servieren sie ebenfalls selten, da die Schweinehaltung auf israelischem Boden grundsätzlich verboten ist.
Pessach
Zusätzliche Einschränkungen gelten während des Pessachfestes, welches eine Woche andauert. Meistens fällt das Pessachfest teilweise mit Ostern zusammen, in wenigen Jahren liegt es etwa einen Monat später. Zu Pessach ist gesäuertes Getreide verboten. Hierzu gehören nicht nur mit Ausnahme der Mazzot (Matzen) alle Brotsorten, sondern auch Bier. Je nach jüdischer Tradition sind zusätzlich Hülsenfrüchte verboten, wozu halachisch wesentlich mehr Früchte als botanisch gerechnet werden.
Fastentage
Allgemein gehaltene Fastentage sind der neunte Av und der Versöhnungstag. An kleineren Feiertagen gilt das Fasten nur zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, so dass Hotels in Israel das Frühstück frühzeitig servieren. Nichtjüdische Touristen müssen Fastentage nicht einhalten. Bei einem Spaziergang durch Araberviertel in Israel gilt es als höflich, während des Fastenmonats Ramadan tagsüber nicht zu essen oder zu trinken.
Israelische Küche
Auch wenn es keine einheitliche israelische Küche gibt, haben sich einige Speisen zu jüdischen Klassikern entwickelt. Gefilte Fisch ist ein jiddischer Ausdruck und bezeichnet einen mit Zwiebeln, Kräutern und Salz gefüllten Fisch, welcher vorwiegend am Schabbat gegessen wird. Da der jüdische Tag mit dem Einbruch der Dämmerung am Abend beginnt, erstreckt sich der Schabbat vom Freitagabend bis zum Samstagabend, das Hauptgericht nehmen die meisten Familien am Freitag nach dem Synagogenbesuch ein. Eine weitere Auffälligkeit der israelischen Küche besteht darin, dass zu jeder Mahlzeit Brot gereicht wird. Damit führen fromme Juden die Notwendigkeit zum Beten des vollständigen Dankgebetes nach dem Essen herbei, denn nach einer Mahlzeit ohne Brot sieht die Halacha eine verkürzte Fassung vor. Alkohol ist in Israel erlaubt, zu allen Festen gehört selbstverständlich Wein. Dieser darf durch Traubensaft ersetzt werden, da der Segensspruch die Frucht des Weinstocks und nicht den vergorenen Wein bezeichnet.